USM ist eine wichtige Methode, gezielt
zu schärfen. Diese Schärfungsmethode
leitet sich aus der analogen Dunkelkammertechnik
ab.
Das Negativ wurde
dazu zusammen mit einem zusätzlichen
Bild (ein unscharfes Negativ des Negativs)
vergrößert. Unscharfe Bereiche
haben weniger Kontrast . Im Unscharfen
grenzen zwei unterschiedliche Flächen
nicht mehr hart aneinander, sondern sie
gehen sanft ineinander über.
Das Werkzeug
USM versucht nun aus diesem unscharfen,
weichen Übergang wieder
eine kontrastreiche Kante zu machen.
Der dunkle Bereich des Übergangs wird
dazu abgedunkelt, der helle Bereich aufgehellt.
Gesteuert wird das Verfahren
über drei Regler.
Mit dem Schwellenwert
wird festgelegt, wie stark sich zwei
Bereiche unterscheiden müssen, um als
getrennt und damit schärfungswürdig
erkannt zu werden. Bei Fotos nimmt
man Werte von 0 oder 1, bei stark verrauschten
Fotos auch etwas höher, 2
oder 3, damit das Rauschen nicht betont
wird. Je höher, desto wenigere Bereiche
werden geschärft.
Mit dem Radius
legen Sie fest, wie weit (in Pixeln)
von der vermuteten Kante die Aufhellung
in den hellen und die Abdunklung
in den dunklen Bereich erfolgen
soll. Hier sind bei üblichen Digitalfotos
(ab 6 Megapixel aufwärts) Werte
von 0,4 bis 2 zu erwarten.
Die Stärke
steuert in Prozent die Intensität der Aufhellung
bzw. Abdunklung. Hier sind für
die gerade genannten Bilder Werte von
40200 Prozent normal. Kleinere Bilder
benötigen niedrigere Werte, größerer
Bilder höhere.
Die Grenze der Intensität
ist erreicht, wenn sich um die Kante
sogenannte Halos bilden.
Bei hellgrau
an dunkelgrau stoßenden Flächen bilden
sich längs der neuen Kanten in den
dunklen Bereichen schwarze und in den
hellen Bereichen weiße Linien, die die
übertriebene Schärfung entlarven.
Die
mögliche Intensität der Schärfung ist
von der geplanten Verwendung der Bilder
abhängig. Bilder, die am Monitor (in
100 Prozent betrachtet!) gerade richtig
sind, können für den Ausdruck oder die
Ausbelichtung fast immer noch deutlich
stärker geschärft werden. Dazu muss
man Erfahrung sammeln. Die Konsequenz
ist, dass man Bilder immer erst
dann schärft, wenn ihr Ausgabemedium
endgültig feststeht.
Bilder, die
man sowohl für den Monitor als auch
für den Druck benötigt, erfordern zwei
unterschiedlich stark geschärfte Versionen.
Geschärft wird deshalb immer erst
am Schluss, wenn alle anderen Bearbeitungsschritte
erfolgt sind.