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Fotografieren lernen: Informationen über Objektive

Spezialobjektive

Kurzfassung

Es gibt eine große Anzahl verschiedener Spezialobjektive :

  • Makroobjektive
  • Lupenobjektive
  • Fischaugenobjektive
  • Shift-/Tilt-Objektive
  • Objektive mit extrem hoher Lichtstärke
  • Objektive mit extrem langer Brennweite
  • Ausführlich:

    Makroobjektive

    Im Gegensatz zu den "normalen" Objektiven erlauben es Makroobjektive , sehr nahe an das Motiv heranzugehen und so Abbildungen von 1 : 1 oder größer zu erzielen.
    Diese "echte Makrofähigkeit" erhalten solche Objektive dadurch, dass der Schneckengang sehr lang ausfällt und somit auch auf sehr nahe Objekte scharf gestellt werden kann. Makroobjektive sind speziell korrigiert, um die optischen Probleme, die bei Aufnahmen aus solch kurzen Entfernungen auftreten, zu unterdrücken.
    Als Ersatz für ein vollwertiges (und oft recht teures) Makroobjektiv können auch Umkehrringe, Zwischenringe , Balgengerät oder Nahlinsen in Verbindung mit einem normalen Objektiv dienen. Allerdings muss man bei diesen mit einigen Einbußen in der Qualität und/oder Handhabung rechnen.

    Bei dem Thema Makro ist die die Naheinstellgrenze und damit die Aufnahmeentfernung sehr wichtig. Viele kompakte Digitalkameras und auch viele Bridgemodelle sind zwar von Haus aus angeblich makrofähig, aber die Aufnahmeentfernung ist dann manchmal so gering, dass damit die Fluchtdistanz vieler Tiere unterschritten wird. Und es wird auch schwierig, das Motiv zu beleuchten, wenn die Kamera nur wenige Zentimeter davon entfernt ist.

    Shiftobjektive

    Starre Kameragehäuse , wie meist üblich, erlauben es normalerweise nicht, die Technik des Shiftens anzuwenden. Damit aber auch mit solchen Kameras Aufnahmen möglich sind, bei denen die stürzenden Linien mehr oder weniger stark entzerrt sind, haben einige Kamerahersteller sogenannte Shiftobjektive im Programm. Bei diesen lässt sich das an der Kamera angesetzte Objektiv mit einer Mechanik in einer Richtung parallel zur Filmebene (Kamerarückwand) bewegen. Im Zeitalter digitaler Bildbearbeitung ist aber recht einfach auch ein nachträgliches "digitales" Shiften mit hoher bis höchster Qualität möglich.

    Shift-/Tilt-Objektive

    Diese Objektive können nicht nur geshiftet, sondern auch noch geneigt (to tilt = neigen) werden. Dadurch kann die Schärfeebene entsprechend der Scheimpflugregel geneigt und damit scheinbar gestreckt werden. So ist es möglich, ein übermäßiges Abblenden (um viel Schärfentiefe zu erreichen) zu vermeiden, indem man die Schärfeebene auf eine günstige "Fläche" legt. Durch spezielle Techniken wie "Focusstacking" kann der tatsächliche Schärfebereich im späteren Bild auch mit den Mitteln der Bildbearbeitung vergrößert werden. Das geht dann weit über die Möglichkeiten des Tiltens hinaus.

    Fischaugenobjektive

    Bei diesen handelt es sich um sehr extreme Weitwinkelobjektive, die alles, was vor (und bei manchen auch das, was hinter) der Kamera liegt, auf das Bild bringen. Bei einigen dieser Typen muss der Fotograf also Acht geben, dass seine Füße nicht mit aufs Bild kommen.

    Es gibt zwei unterschiedliche Typen von Fisheyes sowie viele verschiedene Projektionsverfahren, um den großen Bildwinkel abzubilden. Letzteres ist eher unter wissenschaftlichen Aspekten interessant, aber die beiden großen Gruppen sollte man schon kennen.
    Die einen bilden ein kreisförmiges Bild auf dem Film ab, die anderen füllen mit ihrem Bild das ganze Aufnahmeformat aus, so dass der maximale Blickwinkel nur in der Diagonale erreicht wird. Und druch dei unterschiedlichen Sensorformate gibt es auch diverse Zwischenschritte.
    Mehr Infos zu Fishaugenobjektiven habe ich unter www.langebilder.de veröffentlicht


    Fisheyeaufnahme mit ca. 180° Bildwinkel, entsprechend 8mm an Vollformatkamera. Die hier sichtbare Biegung eigentlich gerader Linien ist ein typisches Merkmal der Fisheyes.

    Objektive mit extrem hoher Lichtstärke

    Einige Spezialobjektive sind auf extrem hohe Lichtstärken "gezüchtet". Sie sind sehr kostspielig, und man muss bei ihnen gelegentlich mit einer etwas schlechteren Abbildungsleistung rechnen, da die Optimierung der Lichtstärke Nachteile in anderen Bereichen mit sich bringt.

    Objektive mit extrem langer Brennweite

    Extrem langbrennweitige Objektive werden immer dann gebraucht, wenn man nicht nah genug herankommt (oder die spezielle "grafische" Wirkung dieser Objektive wünscht). Sie lassen sich meist nur noch vom Stativ aus einsetzen und sind oft so teuer, dass das Kameragehäuse eine Art "Dreingabe" ist. Ihre Einsatzgebiete sind in erster Linie Tier- und Sportfotografie. Eine besondere Form der Teleobjektive bilden die Spiegeltele , die zwar preiswert und klein und leicht sind, aber im Gegenzug auch deutliche Nachteile haben.

    Überlegen Sie immer, ob Sie für Ihr Bild statt eines Brennweitenwechsels nicht besser einen anderen Standpunkt einnehmen können. Oft werden Aufnahmen aus zu großem Abstand (und deshalb mit Tele) gemacht. Insbesondere fremden Menschen möchten viele Fotografen nicht "auf die Pelle rücken".

    Stattdessen werden mit langen Brennweiten aus großer Distanz "heimliche" Fotos gemacht. Diese Aufnahmen haben oft eine flächige und ausschnitthafte Wirkung, und der Betrachter hat Schwierigkeiten, die gesamte Situation zu verstehen.
    überwinden Sie sich, gehen Sie näher heran. Es wird Ihnen schon nichts passieren. Sprechen Sie mit den Menschen, und wenn es mit Händen und Füßen ist. Wenn Sie dann noch ein wenig Zeit mitbringen, können Ihre Bilder hinterher wirklich etwas vom Leben dieser Menschen erzählen. (Und Sie haben vielleicht neue Freunde gewonnen.)

    Ein häufiger Einwand gegen dieses Vorgehen ist, dass so nur noch gestellte Bilder möglich sein sollen. Meine Erfahrung zeigt mir, dass das nicht so sein muss. Wenn Sie in einer solchen Situation fotografieren und sich die nötige Zeit nehmen, wird das Fotografieren für Ihre "Opfer" zu einer Selbstverständlichkeit.

    Dann gelingen Ihnen auch völlig ungestellte Aufnahmen mitten aus dem Leben. Es ist allerdings wichtig, dass für Sie selbst das Fotografieren eine Selbstverständlichkeit ist. Wenn Sie die ganze Zeit mit der Einstellung Ihrer Kamera beschäftigt sind, haben Sie keine Möglichkeit, quasi nebenbei Bilder zu machen. Und für Ihr Gegenüber wird die Situation dann nicht "normal" werden. Deshalb sollten Sie, vor allen Dingen als Anfänger oder wenn Sie eine neue Kamera haben, mit dieser erst einmal "spielen" und sie in Ruhe kennenlernen.

    Üben Sie dazu das Einstellen der Entfernung (auch mit dem AF) und der Belichtung oder die Wahl der richtigen Automatik. Lernen Sie, ohne weiter nachzudenken, Ihre Objektive, Speicherkarten, Akkus oder den Film zu wechseln. Der Fotoapparat muss Ihren Händen vertraut werden. Sie müssen ihn tatsächlich "umfassend begreifen". All das können Sie natürlich ohne tatsächlich zu fotografieren und in allen möglichen Situationen üben. (Ich "spiele" mit neuen Kameras zum Beispiel oft beim Fernsehen.)