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Fotografieren lernen: Informationen über Objektive

Normalobjektive

Kurzfassung

Normalobjektive geben das Motiv und den umgebenden Raum und deren Größenverhältnisse (Perspektive) in etwa so wieder, wie ein Mensch die Szene sehen (besser: wahrnehmen) würde.
Normalobjektive haben eine Brennweite, die in etwa so lang ist wie die Diagonale des Aufnahmematerials bzw. des Sensors.
Der Bildwinkel beträgt dann um 50°, in der Praxis oft etwas weniger.

Ausführlicher

Beim früher sehr weit verbreiteten Kleinbildformat 24 x 36 mm oder bei Digitalkameras mit sogenanntem Vollformatsensor beträgt die Brennweite eines Normalobjektivs etwa 50 mm (eigentlich sind es 43mm, aber 50mm haben sich als Standardwert eingebürgert).

Systemkamera
Ein Normalobjektiv, wie es hätte sein können
Bei analogen Mittelformatkameras (6 x 6 cm) dagegen galten 80-mm-Objektive als die Normalbrennweite.
Und bei den weitverbreiteten digitalen Spiegelreflexkameras mit den (im Vergleich zum Kleinbild/Vollformat) etwas kleineren Crop-Sensoren beträgt die Normalbrennweite je nach Modell etwas über 30 mm.
Bei MFT (Micro-Four-Thirds, in erster Linie Olympus und Panasonic) liegt wegen des größeren Cropfaktors von 2 die Normalbrennweite bei ca. 25mm.
An digitalen Sucherkameras und Smartphones kann sie, aufgrund der dort üblicherweise eher winzigen Sensoren, auch deutlich unter 10 mm betragen.

Wahrnehmen, nicht sehen

Normalobjektive geben die Welt ungefähr so wieder, wie wir sie wahrnehmen. Der Bildwinkel, in dem sie das Motiv erfassen, entspricht in etwa dem der menschlichen Wahrnehmung. (Oft wird behauptet, der von Normalobjektiven erfasste Bildwinkel entspräche dem des menschlichen Auges, aber das ist falsch, letzterer ist deutlich größer.)

Wir sehen also auf Bildern, die mit einem Normalobjektiv gemacht wurden, in etwa das, was wir in der entsprechenden Situation auf einen Blick wahrgenommen hätten.
So kann man beim Fotografieren ungefähr den gleichen Aufnahmeabstand einhalten, den man auch bei Betrachtung mit dem Auge instinktiv gewählt hätte.
Dadurch bleibt die "natürlich" Perspektive gewahrt, das Größenverhältnis von Vorder- und Hintergrund wirkt auf diese Art recht ausgewogen und harmonisch, wir empfinden dieses Verhältnis als normal.
(Zum Thema Perspektive siehe auch "Welches Objektiv wofür?")

Diese Art der normalen, eben nicht ungewöhnlichen Wiedergabe könnte die so entstehenden Bilder langweilig machen. Viele der Meisterwerke der Fotografie sind (trotzdem?) mit genau diesem Objektivtyp entstanden.

Leider wird der Einfluss der Brennweite auf die Bildgestaltung oft nicht richtig beachtet.
Bei meinen Einsteiger-Fotokursen zu den Grundlagen der Fotografie spielt die Entscheidung für eine passende Brennweite deshalb ein große Rolle.

Fast alle Hersteller bieten im Bereich der Kleinbildfotografie Objektive mit relativ hoher Lichtstärke (1.8 oder mehr) im Bereich von 50 mm Brennweite recht preiswert an.
Da sie an den weit verbreiteten DSLRs und Systemkameras mit 1,5er/1,6er Crop den Bildwinkel eines üblichen Portraitobjektivs haben, sind sie eine preiswerte Möglichkeit (*), in diesen Bereich der Fotografie einzusteigen.

Der Preis ist einer der Gründe, warum diese 50mm-Objektive so oft empfohlen werden. Es gibt aber gerade im Bereich der Digitalfotografie mit kleineren Sensoren (APSC und mFT) noch weitere Vorteile.
In meinem Blogbeitrag "Warum wird so oft ein 50mm-Objektiv empfohlen?" gehe ich noch etwas ausführlicher darauf ein.


(*)
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